Samstag, 19. Juli 2014

„Grabesstille“ von Tess Gerritsen





Den ganzen Tag schon beobachte ich das Mädchen.



  • Erscheinungdatum Erstausgabe :05.03.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 01.09.2013
  • Verlag : Blanvalet
  • ISBN: 9783442374823
  • Flexibler Einband: 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Originaltitel: Silent Girl

Die Cover von Tess Gerritsen in den 

Rizzoli and Isles Büchern geben nie was vom Inhalt her, das man denken könnte das hat damit was zu tun.

Wenn ich die Bücher nicht so lieben würde würde mir das Cover wohl nicht zusagen


Boston, Chinatown. Eine alte Legende erwacht zum Leben …



Jahraus, jahrein werden sie an den schrecklichen Tag erinnert, da in einem Restaurant in Chinatown ein Amokläufer ihre Angehörigen hinrichtete. Doch wer schreibt die Briefe, die besagen, dass der wahre Täter noch immer nicht gefasst sei? Erst als zwei Jahrzehnte später bei einer Stadtführung durch Boston die Leiche einer Frau gefunden wird, die mit einem chinesischen Ritualschwert verstümmelt wurde, wird der alte Fall wieder aufgerollt. Und nicht immer haben Jane Rizzoli und Maura Isles bei den Ermittlungen das Gefühl, es mit einem leibhaftigen Gegner aus Fleisch und Blut zu tun zu haben …



Das Buch hat mich selber sehr bewegt, liegt daran das es diesmal mit Eltern zu tun hat, die ihre Kinder verlieren.
Ich war glücklich wieder ein Buch von Tess in den Fingern zu halten und es musste natürlich sofort gelesen werden.
Die Geschichte fängt schon gut an, eine Touristentour durch Chinatown, der nicht eingeplante Höhepunkt ist, das ein Junge eine sauber abgetrennte , noch blutende Hand findet und damit fängt die Story an.
Das Buch ist diesmal echt so vielseitig das ich mir doch ab und an vielleicht mehr Zeilen gewünscht hätte ;)
Jane, Frost und Maura kommen am Tatort an und suchen dann den Rest der Leiche und diese wird gefunden. Gerichtet wurde die Frau mit einem alten Kampfschwert, welches dann zur Kampfschule von Mrs. Fang führt.
Dann tauchen auf einmal alte Geschichten von einem Amoklauf in Chinatown auf der vor Jahren passiert ist wo Leute einfach in einen Restaurant vom Koch getötet wurden.
Und wo sind die Mädchen die immer wieder verschwinden sind und man nie die Leichen fand?
Das Buch ist ein riesiger Fall und nach und nach gibt Tess in ihren Buch Bruchstücke frei und ich war total begeistert die zusammenzustecken.
Mich bewegte das Buch da einige Eltern in dem Buch auftauchten die ihre Mädchen verloren haben, spurlos verschwunden und die Mädels haben eigentlich nichts miteinander gemeinsam, aber Jane puzzelt und puzzelt und deckt eine riesige Geschichte auf.
Am besten fand ich den Affengeist im Buch an den dann auch Jane dann glaubt.Ob es den Geist nun gibt der nicht wird dann doch leicht aufgeklärt, auf einer netten Art ;)
Ein neuer Kollege gibt sich auch die ehre in dem Buch , Johnny Tam , der ein sehr Unglaubliches Geheimnis hat, welches ? Das solltet ihr schon selber lesen.
Auch hier finde ich es dennoch vorteilhaft die anderen Teile zu kennen.

Maura-Isles-&-Jane-Rizzoli-Reihe

(ebenfalls Medizin-Thriller)
  • Cobyright  der Info liegt bei Wikipedia


Tess Gerritsens Romanheldinnen

Detective Jane Rizzoli und Pathologin Dr. Maura Isles

Sie sind tough und erfolgreich, behaupten sich hartnäckig in der knallharten Männerwelt des Morddezernats und kämpfen gemeinsam gegen das Böse. Und auch wenn die zwei Damen keine jener Frauenfreundschaften verbindet, die sich auf endlose Shoppingtouren und stundenlanges Telefongeplauder gründen, eint sie doch eines: der unbändige und zähe Wille, den Mordopfern in ihrer Heimatstadt Boston posthum so etwas wie Gerechtigkeit zu verschaffen. Dafür opfern die Polizistin und die Gerichtsmedizinerin Freizeit und Privatleben und arbeiten bis zur völligen Erschöpfung.

Ein ganz besonderes Duo

Die ehemalige Internistin Tess Gerritsen hat mit ihren Romanen um die Detektivin Jane Rizzoli und die Pathologin Dr. Maura Isles das Genre der Pathologie- und Serienkillerbücher um ein ganz besonderes Duo bereichert. Dass zwei völlig unterschiedliche Frauen im Mittelpunkt des Geschehens stehen, deren Persönlichkeit von schwierigen und verschlungenen Lebenswegen nachhaltig geprägt wurde, eröffnet eine erzählerische Tiefe, die bei Kriminalromanen ihresgleichen sucht.
Ermittelt im ersten Fall, in Die Chirurgin, die verbissene und ungeheuer ehrgeizige Jane Rizzoli noch allein, stellt Tess Gerritsen ihr schon im nächsten Buch, Der Meister, die elegante und unterkühlt wirkende Dr. Maura Isles an die Seite.
Jane Rizzoli zu mögen fällt anfangs nicht nur dem Leser schwer. Immer argwöhnisch lauernd, sexistische Angriffe und mangelnde Anerkennung für ihre Arbeit im maskulin geprägten Bostoner Policedepartement erwartend, gibt sich die Mittdreißigerin kämpferisch bis zickig und tritt so manchem wohlmeinenden Kollegen kräftig auf die Füße.
Jane ist gut in ihrem Job, sie verbeißt sich in ihre Fälle wie ein Terrier und arbeitet stets zielstrebig an deren Aufklärung, doch ihre Sturheit und tief sitzende Unsicherheit führen dazu, dass sie es sich mit allen Kollegen verdirbt und schnell zur Zielscheibe bösartigen Spotts wird. Die von ihr so heiß ersehnte Anerkennung und Gleichberechtigung rückt damit in weite Ferne, und die derben Späße der Cops sind dann auch tatsächlich Frauenfeindlich und gemein. Doch die italienisch-stämmige junge Frau bleibt hart und streitet tapfer weiter für ihre Rechte. Dass sie abends einsam in eine unpersönliche Wohnung zurückkehrt und keine Sekunde ihrer knappen Freizeit für so femininen Schickschnack wie modische Kleidung oder Make-up opfert, führen ebenso wenig zu einer Verbesserung ihrer Lebensumstände, wie die Tatsache, dass sie mit ihrer gesamten Familie auf Kriegsfuß steht. Und so beginnt Detective Jane Rizzoli jeden neuen Tag mit sauertöpfischer Miene, struppigem Haar, schlecht sitzenden Hosenanzügen, aber auch mit dem unbändigen Willen, Erfolg im Beruf zu haben.

Raue Schale, verletzlicher Kern: Detective Jane Rizzoli

Was hinter Jane Rizzolis rauer Schale steckt, erfährt der Leser erst allmählich. Tess Gerritsen gönnt ihrer außergewöhnlichen Heldin Zeit und Raum, um sich zu offenbaren. Jane ist eine verletzliche, unsichere Frau, die in ihrem Leben nur Zurücksetzung erfahren hat. Tess Gerritsen blättert Jane Rizzolis Leben Seite um Seite auf, gibt nach und nach Einblicke in die schwierigen Beziehungen von Jane zu ihren Familienangehörigen und erklärt damit, warum sich die junge Frau so kratzbürstig und unnahbar verhält. Die brutalen Mordfälle, in denen Jane ermittelt, tun ihr übriges, um die eher negativ gefärbte Lebenseinstellung der Ermittlerin zu festigen.
Tess Gerritsen mutet ihren beiden Heldinnen einiges zu. In ihren Nerven zerfetzend spannenden Thrillern geht es mit schonungslos detaillierter Klarheit zur Sache. Da gibt es eiskalte Auftragsmörder, brutale Serienkiller, die ihre Opfer bei lebendigem Leib aufschlitzen, Vergewaltiger und Perverse, die sich an der Todesangst ihrer Opfer ergötzen und auch vor Nekrophilie nicht zurückschrecken. Es tröstet, dass inmitten dieser brutalen Verbrecherwelt, deren minutiös genaue Schilderung jedem noch so hart gesottenen Krimileser schlaflose Nächte bereiten kann, auch ein paar "normale" Menschen auftauchen: Menschen, wie Jane Rizzoli, die in ihrer Unvollkommenheit gegen die tödliche Perfektion pathologischer Killer ankämpfen.
Detective Jane Rizzoli ist alles andere als perfekt. Bisweilen wirkt sie eher unsympathisch in der von ihr zur Schau getragenen Härte und Unnahbarkeit. Doch Tess Gerritsen schenkt ihrer Heldin eine sich langsam anbahnende, wunderbare Veränderung ihres trüben Privatlebens. Völlig unerwartet und von Jane Rizzoli selbst mit ungläubigem Staunen registriert, knüpft die Detektivin schließlich zarte Bande genau dort, wo sie es am wenigsten erwartet hatte: in ihrem beruflichen Umfeld. Doch es vergeht eine Menge Zeit und viele Buchseiten müssen umgeblättert werden, um Janes Weg vom einsamen, verwundbaren Single hin zur Geliebten, Ehefrau und Mutter zu verfolgen. Aber keine Sorge: Tess Gerritsen sorgt dafür, dass Jane Rizzoli ihren Zorn und ihre herrliche Bissigkeit beibehält. Sie wird kein zahmes Weibchen am Herd. Im Gegenteil: hochschwanger überwältigt sie einen Verbrecher, streitet lautstark mit ihrem Mann und scheut auch im Mutterschutz nicht vor gefährlicher Ermittlerarbeit zurück (Scheintot).

Schön und kühl wie chirurgischer Edelstahl: Die Pathologin Dr. Maura Isles

Dr. Maura Isles unterscheidet sich stark von Jane Rizzoli. Nicht nur, dass sie mehr als fünf Jahre älter und einige Zentimeter größer ist als ihre Kollegin: Maura Isles legt Wert auf ein gepflegtes Aussehen, liebt roten Lippenstift und perfekt sitzende Frisuren. Ihre Kleidung ist ebenso makellos wie ihre blasse Haut, ihr Auftreten so über jeden Zweifel erhaben, dass man ihr den Spitznamen "Engel der Toten" verpasst hat.
Doch Maura Isles ist nicht nur eine hart arbeitende, ehrgeizige Karrierefrau. Sie ist kein distanzierter, über allem schwebender Engel, sondern die Anwältin derer, die sich nicht mehr wehren können. Wenn von einem Menschenleben voller Pläne und unerfüllter Hoffnungen nur noch eine Seelenlose Hülle zurückbleibt, die auf dem kalten Stahltisch der Pathologie landet, dann tritt Dr. Isles auf den Plan, die dem Toten zu Würde und Gerechtigkeit verhilft. Und so arbeitet sie denn auch so manches Mal bis spät in die Nacht hinein, um in filigraner Feinarbeit die kleinsten Zeichen und Spuren zu deuten, die die Mörder hinterlassen haben.
Maura Isles Arbeit endet jedoch nicht mit der Untersuchung der Leichen. Angetrieben von ihrem Wunsch, mysteriöse Todesfälle aufzuklären, unterstützt sie das Bostoner Police Department nach Kräften und mischt sich auch in die Ermittlungarbeit ein. Aufgrund ihres immensen Fachwissens und ihres untrüglichen Instinkts bringt man der Pathologin großen Respekt entgegen.
Doch genau wie Jane Rizzoli trägt auch Maura Isles schwer an ihrem Privatleben und einer unglücklichen Vergangenheit. Maura Isles war einige Jahre glücklich verheiratet. In einem der Romane (Todsünde) taucht ihr Exmann plötzlich wieder auf, nur um ihr Leben gründlich durcheinander zu wirbeln. Blind vor Liebe fällt Maura Isles ein zweites Mal auf den Charme des Ex herein. Doch der Versuch, an glückliche Zeiten anzuknüpfen, schlägt fehl und lässt Maura als gekränkte und gebrochene Frau zurück.
Nach dieser bitteren Erfahrung zieht sich die Ärztin nur noch mehr in ihr privates Schneckenhaus zurück. Anstatt ihrer Heldin - ähnlich wie im Fall Jane Rizzoli - zu neuem Lebensglück zu verhelfen, lässt Tess Gerritsen die schöne Maura Isles immer wieder nur Enttäuschungen erfahren. Und so verliebt sich Maura in einen Kollegen, der im Kugelhagel eines Mörders den Tod findet (Schwesternmord) oder entwickelt starke Gefühle für einen wunderbaren Mann, der sein Leben aber ausschließlich Gott geweiht hat. Dennoch leidet der Leser mit, bangt um das Liebesglück der Heldin und wünscht ihr nichts sehnlicher als ein verbotenes Happy End mit dem netten Priester.
Maura Isles ist nicht nur in Herzensangelegenheiten ein gebranntes Kind. Ihre Kindheit und Jugend war keineswegs immer glücklich und sorglos. Lässt die Autorin anfangs nur in einem Nebensatz fallen, dass ihre Heldin Maura von Adoptiveltern erzogen wurde (Todsünde), holt sie im nächsten Roman (Schwesternmord) zum alles vernichtenden Schlag aus: Maura Isles erfährt auf brutale Weise, dass sie eine Zwillingsschwester hatte, mit der sie ein zutiefst erschreckendes genetisches Los verbindet.
Trotz aller Gegensätzlichkeiten hat Tess Gerritsen mit ihren beiden Romanheldinnen zwei gleichermaßen starke und selbstbewusste Persönlichkeiten geschaffen: zwei Powerfrauen, die Probleme aktiv angehen, aber ihr Herz am rechten Fleck tragen. Gerade in ihrer Verletzlichkeit zeigt sich ihre Stärke. Jane Rizzoli nimmt ihre beruflichen und privaten Herausforderungen an und wächst dabei über sich selbst hinaus. Ebenso tapfer kämpft auch Maura Isles gegen die vermeintlich unabänderlichen Tatsachen, die ihr Schicksal bestimmen.
Wenn man sich nur eine der beiden als Freundin aussuchen könnte, die Wahl würde schwer fallen. Wie gut, dass man in jedem der spannenden Thriller von Tess Gerritsen erneut ein Wiedersehen mit beiden feiern kann. Hoffentlich hält die Autorin auch weiterhin schützend die Hände über ihren beiden sympathischen Heldinnen. Schließlich möchte man doch auch künftig erfahren, wie's ihnen privat so ergeht ...

Bianca Reineke

Cuxhaven, Mai 2006  Tess Gerritsen


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